|
|
|
Jahreskongress 2018: Am Wochenende vom 24. bis 26. August 2018 fanden in Kirchheim bei Erfurt die Jahreshauptversammlung und der Jahreskongress der Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) statt. Der neue Vorstand besteht aus Um die Arbeit zu intensivieren und vor allem mehr Öffentlichkeit zu erreichen, hatte der Vorstand schon vorher beschlossen, das Amt eines Pressesprechers zu schaffen, mit dem die Versammlung den Stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Björn Clemens betraute. Seine Aufgabe wird es unter anderem sein, einen weiteren Internetauftritt für die GfP zu errichten. Neben der bisherigen Hauptseite www.gfp-netz.de und der Facebook-Seite soll ein Blog entstehen, in dem jede Woche eine Kolumne zu den aktuellen politischen Ereignissen erscheinen soll. Wie sinnvoll diese Einrichtung sein wird, zeigt sich zum Beispiel an der allgemeinen Berichterstattung über den Skandal, den der türkische Fußballspieler Mezut Özil mit seiner Propagandaaktion zugunsten seines Staatspräsidenten Erdogan ausgelöst hatte. Die GfP war eine der ganz wenigen Stimmen, die auf ihrer Facebook-Seite den Kern des Vorfalles benannt hatte, dass nämlich Özil durch sein jahrelanges Verhalten immer wieder unter Beweis gestellt hat, dass er, ungeachtet seiner formalen Staatsbürgerschaft, kein Deutscher ist, sondern ein Einflussagent Ankaras, der sich in die deutsche Gesellschaft nicht integriert hat, sondern sie unterwandert. Und deshalb gehört er nicht in die Mannschaft.
Den ersten Vortrag des Tages hielt der Historiker Dr. MARIO KANDIL zum Thema »Die historischen Grundlagen der Reconquista«. Dabei zeigte er den Weg der christlichen Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Arabern auf. Die Reconquista zog sich über einen sehr langen Zeitraum, nämlich von 722 bis 1492, also über 770 Jahre. Dieser Begriff wurde jedoch im Mittelalter auf der Iberischen Halbinsel noch nicht verwendet. Er wurde erst in der Neuzeit von der französischen Forschung eingeführt und gelangte dann von dort in die spanische Geschichtsschreibung. Die erstmalige Verwendung des Begriffs wird dem portugiesischen Mozaraber Sesnando Davides († 1091) und dessen im Jahr 1080 festgehaltenen strategischen Aufzeichnungen zugeschrieben. Wenn heute der Begriff ›Reconquista‹ wieder vermehrt Verwendung findet, geschieht dies seitens nationalgesinnter Kräfte, die in Anbetracht der Islamisierung und Überfremdung Europas eine Besinnung auf die eigene Identität propagieren und zugleich die Rückeroberung ihres eigenen Landes von den massenhaft zugewanderten Frem-den als Ziel anvisieren. Für sie gilt dabei die christliche Rückeroberung der Iberischen Halbinsel als historisches Vorbild. An die Reconquista wird in Spanien traditionell mit einer Reihe von Festen, mit Schaukämpfen von Mauren und Christen (Moros y Cristi-anos), mit bunten Paraden in historischen Kostümen und Feuerwerken erinnert. Wich-tige Feste dazu finden in Villena und Alcoi (spanisch: Alcoy) statt. Die am 10. Oktober 1850 im Teatro de Real Palacio in Madrid uraufgeführte Oper Die Eroberung von Grana-da (spanisch: La Conquista di Granata) von Emilio Arrieta nimmt sich gleichfalls des Themas der Reconquista an.
Als zweiter Redner trat dann WOLFGANG JUCHEM ans Rednerpult. Der ehemalige Bundeswehroffizier war 1990 Mitbegründer der ›Aktion Freies Deutschland‹ und ist seit über 60 Jahren als Vortragender und Verfasser zahlreicher Publikationen im patriotischen Lager aktiv. Seine Rede trug den Titel »Deutsch-land – das Schicksalsherz des alten Kontinents gestern und heute«. Juchem spannte den Bogen von der konservativ geprägten Adenauerzeit über die 1970er Jahre mit ihrem Paradigmenwechsel, über die Kohl-Ära mit ihrer Zäsur, der Wiedervereinigung von West- und Mitteldeutschland, bis hin zum Merkel-Regime, das sich als volksfeindlich und staatszerstörend ent-puppte und das Andenken an die Kriegsgeneration sowie deren Leistungen mit Füßen tritt.
Sodann referierte der Kärntner Publizist PAUL REICHMANN . Sein Thema lautete »Die ›Frankfurter Schule‹ – Totengräber des Abendlandes«. Bei seiner Analyse, welche auch die Vorgeschichte der ›Frankfurter Schule‹ ausführlich beleuch-tete, kam er zu dem Schluß, daß sich die sog. »Kritische Theorie«, die von Max Horkheimer erfunden wurde, gegen die christlich-abendländische Gesellschaft und alle Institutionen und deren Werte richtet und damit letztlich auch gegen den demokratisch verfaßten Rechtsstaat. Die Irrlehren der ›Frankfurter Schule‹ verlangen vielmehr, den vollständigen negativen Er-satz des Bestehenden durch eine sog. »Gewalt der Befreiung« – wie es Her-bert Marcuse ausdrückte – zu erzwingen.
Der letzte Referent des Tages war der studierte Diplom-Germanist JÜRGEN SCHWAB . Der bekannte Buchautor und Kapitalismuskritiker sprach über »Das Kapital und die Einwanderung«. Er wies darauf hin, daß Unternehmer grundsätzlich ein In-teresse daran hätten, daß es ein Überangebot an Arbeitskräften gebe, um so den Lohn drücken zu können. Besonders Billiglöhner aus anderen Kontinen-ten – wie sie in verstärktem Maße seit 2015 nach Mitteleuropa kämen – seien mittelfristig dazu geeignet, den heimischen Arbeitsmarkt mit billigem Hu-mankapital zu überschwemmen, wobei die ausreichende Qualifizierung ein anderes Kapitel sei. In diesem Zusammenhang unterstellte er jedoch nicht allen Unternehmern eine vaterlandslose Gesinnung, sondern diese seien vielmehr den Zwängen der Marktwirtschaft und des Neoliberalismus unterwor-fen. Hier gelte es, innerhalb dieses Systems Möglichkeiten zu schaffen, damit Arbeitgeber primär auf das Wohl der eigenen Staatsbürger fokussiert sind und nicht den internationalisierten Arbeitsmarkt als die heilbringende Lösung betrachten.
Nach einem reichhaltigen Abendessen wurde der Tag in gemütlicher Runde mit schwungvollen Liedern und nachdenklichen Weisen beschlossen. Der nächste Tag begann mit dem Vortrag des ehemaligen FPÖ-Nationalratsabgeordneten KARLHEINZ KLEMENT . Der studierte Bergbauingenieur aus Kärnten referierte über »Politikwechsel in Österreich – Vorbild für die Bundesrepublik Deutschland?« Anknüpfungspunkt war das Ende der großen Koalition in der Alpenrepublik Ende 2017 und die darauffolgende Bildung einer rechtsbürgerlichen Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ – ähnlich wie es bereits erstmals im Jahre 2000 geschehen war, als Jörg Haider Wolfgang Schüssel zur Kanzlerschaft verholfen hatte und nur wenige Jahre später mit seiner Partei abstürzte. Viele Patrioten in der Bundesrepublik Deutschland blicken seit Bildung des Kabinetts Kurz/Strache neidvoll über den Inn und wünschen sich das rasche Ende des Merkel-Regimes und die baldige Beteiligung einer Rechtspartei an einer Regierung in Berlin nach österreichischem Vorbild, zumal es jetzt in der BRD mit der inzwischen zur zweitstärksten Kraft in Umfragen aufgestiegenen AfD ein Pendant zur FPÖ gibt. Doch ist solch ein Szenario überhaupt realistisch und auch wünschenswert?
Sodann erreichte die Veranstaltung mit der Verleihung der Ulrich-von-Hutten-Medaille ihren Höhepunkt. Der Vorsitzende übergab sie dem früheren Abgeordneten zum Europäischen Parlament, HARALD NEUBAUER . Dieser trat auch mehrere Jahrzehnte publizistisch in Erscheinung und war viele Jahre hindurch Vorstandsmitglied der GfP. Seinen Verzicht auf eine weitere Mitarbeit im GfP-Vorstand begründete der 66jährige mit gesundheitlichen Gründen sowie Amtsmüdigkeit. Er wolle sich einfach ins Privat-leben zurückziehen und keine Verpflichtungen mehr haben.
Nach Empfang der Hutten-Medaille und der Urkunde lauschte Neubauer gebannt den Worten des Laudators, PETER DEHOUST , mit dem er jahrelang in Coburg den Verlag Nation & Europa geführt hatte. Der 82jährige bat, auf Grund seines Alters seine Rede im Sitzen halten zu können. Dehoust skizzierte in klaren Worten den Menschen, Politiker und Publizisten Harald Neubauer und würdigte dessen gut 50jähriges Wirken für unser Volk. Als engagierter Mitarbeiter des Nationalzeitung-Herausgebers Dr. Gerhard Frey und enger Vertrauter von Republikaner-Chef Franz Schönhuber war er hautnaher Begleiter des größten Verlegers des nationalen Lagers sowie des erfolgreichsten Rechts-politikers der Nachkriegsgeschichte. Neubauer zeichne ein heller Verstand, eine klare Sprache, Rückgrat, Verläßlichkeit sowie Humor aus. Bei den darauffolgenden Dankesworten des jugendlich-frisch wirkenden Preisträgers spannte dieser einen weiten Bogen von seinen politischen Er-lebnissen als junger Mann und jugendlicher Politiker in der Zeit der großen Koalition in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre bis hin zur tristen Jetztzeit. Dabei stand natür-lich Angela Merkel im Mittelpunkt seiner Kritik. Hoffnungsvoll blickte Neubauer auf die aufstrebende bürgerliche Rechtspartei AfD. Er zog natürlich Parallelen zu den Er-folgen der Republikaner, deren rasches Aufkommen er damals nicht nur mitverfolgt, sondern auch aktiv mitgestaltet hatte. In der ihm typischen Art spießte der Ex-Politi-ker den Zeitgeist auf und begeisterte so sein Publikum. Glaubt man seiner Ankündi-gung, daß diese seine Dankesrede die letzte öffentliche Veranstaltung gewesen sei, bei der er als Redner auftrat, dann kann man das nur bedauern.
Der gut besuchte Kongreß endete harmonisch mit dem Lied der Deutschen. |
Gesellschaft für freie Publizistik e.V. * GfP - Sekretariat * Klosterhof 4 * 37194 Wahlsburg |