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24.02.2013
Trauer um Dr. Gerhard Frey

Der Einsatz für deutsche Interessen und der Kampf um die geschichtliche Wahrheit waren sein Lebensinhalt, nun hat er die Feder aus der Hand gelegt: Im Alter von 80 Jahren ist der Münchner Verleger und Publizist Dr. Gerhard Frey nach kurzer Krankheit verstorben. Für seine Verdienste um die Meinungsfreiheit hatte ihm die Gesellschaft für freie Publizistik (GfP) im Jahr 2010 die Ulrich-von-Hutten-Medaille verliehen.

Gerhard Frey war Sohn einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie aus dem oberpfälzischen Cham. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften in München und Graz, promovierte zum Dr. rer. pol.. Zunächst wirkte er als freier Mitarbeiter an der „Deutschen Soldaten-Zeitung“ mit. Aus diesen journalistischen Anfängen erwuchs eine lebensbestimmende Leidenschaft. 1959 übernahm Frey, gerade 26 Jahre alt, das in finanzielle Schwierigkeiten geratene Wochenblatt in Alleinregie, drehte den inhaltlichen Schwerpunkt vom Militärischen ins Politische und änderte den Titel in „Deutsche National-Zeitung“. Einige Zeitschriften ähnlicher Ausrichtung wurden nach und nach hinzugekauft. Zudem entwickelte Frey ein umfangreiches Buchprogramm mit politischer und zeitgeschichtlicher Thematik.

1971 gründete der rührige Verleger die „Deutsche Volksunion“ (DVU) als überparteilichen Zusammenschluß freiheitlicher Patrioten. Daraus wurde 1987 eine Partei, die in der Folgezeit den Sprung in mehrere deutsche Landesparlamente schaffte. Doch war dies kein Metier, das Frey dauerhaft zu reizen vermochte. Nach parteiinternen Querelen, die bei Wahlen zu Rückschlägen führten, zog er sich sukzessive aus der Parteipolitik zurück.

Äußerst erfolgreich wußte sich Frey an der juristischen Front zu wehren. Weil er mit seinen Blättern immer wieder Tabufragen aufgriff und offiziöse Sprachregelungen nicht beachtete, zog er sich zahlreiche Strafanzeigen zu, die aber allesamt abgeschmettert wurden. Frey hatte dabei den wichtigsten Grundgesetzkommentator der Bundesrepublik, Professor Theodor Maunz, an seiner Seite. Die größte Herausforderung war 1969 zu bestehen, als die Bundesregierung in Karlsruhe den Antrag stellte, Frey die bürgerlichen Grundrechte zu entziehen. Nach fünfjähriger Prüfung wiesen die Verfassungsrichter den durch nichts gerechtfertigten Antrag zurück.

Frey hinterläßt Frau und vier Kinder. Sein Sohn Gerhard ist von Beruf Rechtsanwalt, hat aber die journalistischen „Gene“ des Vaters geerbt und bereichert schon seit Jahren die „National-Zeitung“ mit eigenen Beiträgen. Von ihm auch wird abhängen, ob und wie der Verlag über den Verlust des Patriarchen hinwegkommt.

In der Todesanzeige wird der Kirchenlehrer und christliche Philosoph Aurelius Augustinus zitiert: „Solange wir leben, kämpfen wir, solange wir kämpfen, ist es ein Zeichen, daß wir nicht unterlegen sind und der gute Geist in uns wohnt. Und wenn dich der Tod nicht als Sieger antrifft, soll er dich wenigstens als Kämpfer finden.“

Dr. Gerhard Frey hat dieser Anforderung entsprochen. Unbeirrbar und vorbildhaft. Die GfP wird sein Andenken pflegen.

Gesellschaft für freie Publizistik e.V. *  GfP - Sekretariat * Klosterhof 4 * 37194 Wahlsburg